Hanne Modder übergibt einen starken SPD-Bezirk

Hanne Modder und hr Nachfolger Dennis Rohde. Bild: Schröder

Bad Zwischenahn – Über ihren Abschied vom Vorsitz des SPD-Bezirks Weser-Ems wollte Hanne Modder nicht so gerne reden. Dafür lieber über die Zukunft. Und die formulierte der niedersächsische Ministerpräsident und SPD-Landesvorsitzende Stephan Weil beim Bezirksparteitag in Bad Zwischenahn: „Ihr habt es Hanne Modder zu verdanken, dass der Bezirk Weser-Ems so gut dasteht“, rief er den Delegierten zu, die schließlich den SPD-Bundestagsabgeordneten Dennis Rohde (Oldenburg) zum Nachfolger von Hanne Modder und damit zum neuen Bezirksvorsitzenden wählten.

In ihrer Rede ließ Hanne Modder die zwölf Jahre als Bezirksvorsitzende Revue passieren – eine Zeit mit vielen Höhen und Tiefen, die gerade zum Schluss mit der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg gewaltige Herausforderungen mit sich brachte. „Ich konnte mich immer auf den Bezirksvorstand verlassen, der mir auch in schwierigsten Situationen den Rücken gestärkt hat. Das wünsche ich auch meinem Nachfolger Dennis Rohde“, sagte Modder.  Sie hat jetzt den Bezirksvorsitz abgegeben, wird bei der Landtagswahl am 9. Oktober nicht mehr antreten und damit auch den Fraktionsvorsitz der SPD-Landtagsfraktion in andere Hände legen. Sie verlässt die große Bühne, aber keinesfalls die kleine Bühne – damit meint sie die Arbeit im Rat der Gemeinde Bunde, im Leeraner Kreistag und im SPD-Kreisverband. „Ich kehre zu meinen Wurzeln zurück“, sagte Hanne Modder.

Auf große Lobeshymnen legte sie keinen Wert. Aber das kümmerte Stephan Weil wenig. Ein paar Statements: „Es gibt keinen Politiker und keine Politikerin, mit der ich enger zusammengearbeitet habe“, und: „Hanne Modder ist eine Sozialdemokratin, wie man sie sich nur wünschen kann“, und: „Sie ist so etwas von uneitel, dass es manchmal schon stört“. Und zum Schluss: „Wenn du schon gehst, musst du damit leben: Das war nur die erste Lobrede. Ich kann dir versprechen: Die Lobrede zum Abschied vom Fraktionsvorsitz wird noch viel länger werden“.

Natürlich ging es auch um Politik. In einer leidenschaftlichen Rede entwarf Stephan Weil das Bild eines Landes „in guten Händen“. Bei der Wahl am 9. Oktober ginge es vor allem darum, dass die Menschen der SPD vertrauen. Er bezeichnete die SPD als Friedenspartei und lobte Bundeskanzler Olaf Scholz für seine besonnene, vorsichtige Haltung, stellte aber auch klar: „Der Friede muss bewaffnet sein“. Für das Land Niedersachsen sieht er schon aus einem Grund eine große Zukunft: „Die Küste wird das Zentrum der Energiewende.“

Der Bezirk Weser-Ems wird zwar künftig ohne Hanne Modder geführt, aber nicht ohne Ostfriesen: Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Leeraner SPD-Kreisvorsitzende Anja Troff-Schaffarzyk übernimmt von Dennis Rohde das wichtige Amt des Schatzmeisters, Wiard Siebels aus Aurich wurde zum stellvertretenden Bezirksvorsitzenden gewählt.