Energienetze in kommunaler Hand

Kürzlich hatten der SPD-Europaabgeordnete Matthias Groote und der SPD-Ortsverein Ostrhauderfehn zur Information und Diskussion um die auslaufenden Konzessionsverträge eingeladen. Unter dem Titel „Energieversorgung aus einer Hand – was bringt’s dem Bürger?“ referierten Michael Wübbels, stellv. Geschäftsführer des Verband kommunaler Unternehmen, die Geschäftsführerin der Hamelner Stadtwerke, Susanne Treptow sowie der Ostrhauderfehner Bürgermeister Günter Harders.

Karl-Heinz Kempen, Günter Harders, Michale Wübbels, Susanne Treptow, Matthias Groote, Bernd Revens

Eine „völlig unberechtigte Befürchtung“ nannte Michael Wübbels, die Warnung des Bundes-Kartellamtspräsidenten Andreas Mundt vor einer Zersplitterung der Energienetze, wenn die Kommunen die Konzessionen für die Netze übernehmen würden. „Es gibt in Deutschland bereits jetzt 1600 Netzbetreiber,“ erklärte Wübbels. Er betonte, dass eine Netzübernahme gut geplant sein müsse, aber die Erträge für die Kommunen oft lohnend seien. Susanne Treptow berichtete von ihrer praktischen Erfahrung in der Übernahme von Konzessionen durch die Stadtwerke Hameln in Springe. „Durch die gute Zusammenarbeit mit einem strategischen Partner konnten wir den Ausschreibungsprozess für uns entscheiden.“ Die Hamelner Stadtwerke erwirtschaften einen Jahresumsatz von 70 Millionen. Günter Harders, auch Gründungsgeschäftsführer der Netzgesellschaft Südliches Ostfriesland spielte den Ball etwas tiefer: „Wir wollen zunächst prüfen, ob wir die Netze im Kreis übernehmen, alles Weitere liegt in der Zukunft.“ In der anschließenden Diskussion mit den mehr als 50 Interessierten kam die Übernahme von EWE-Mitarbeitern durch die Netzgesellschaft zur Sprache. Außerdem wurde diskutiert, inwiefern die Bürgerinnen und Bürger direkt an der Energieversorgung im Landkreis beteiligt werden könnten. Zum Abschluss bedankte sich Matthias Groote bei den Referenten für die aufschlussreiche Diskussion: „Als Ergebnis können wir festhalten, dass die Gemeinden mit ihrer Netzgesellschaft im Landkreis auf einem guten Weg sind und die Optionen nun klarer sind.“